Zwischen Kalamität, Aufforstung und Wildnisgebieten: Abwechslungsreiche Tour durch den Mendener Stadtwald
Anders als dieses Jahr waren die Sommer der letzten Jahre stets geprägt von Trockenheit und Hitze. Nirgendwo kann man die Auswirkungen deutlicher erkennen als in unseren Wäldern. Auch im Landschaftsbild von Menden sind tote Waldflächen mittlerweile ein gewohnter Anblick.
Daher wollte sich der Arbeitskreis Umwelt der CDU-Fraktion unter der Leitung von Dr. Mike Stern ein Bild von der Lage machen. Gemeinsam mit Stadtförster Dirk Basse wurde ein Rundgang durch den Stadtwald in der Waldemei veranstaltet, zu dem auch mehrere JUler erschienen waren. Herr Basse gab den Teilnehmern interessante Einblicke in den aktuellen Status der Waldflächen. Er schilderte außerdem die Strategien zur Wiederaufforstung und die dem zugrunde liegenden Mechanismen. Deutlich wurde hierbei auch die Vielfalt des Mendener Stadtforstes: Neben weitgehend zerstörten Fichtenflächen fanden sich auch intakte Waldstücke mit anderen Bäumen, teils ausgedünnte Mischwälder und die sich von alleine entwickelnde Fläche rund um den Kyrillpfad. Besonders beeindruckend waren die als Wildnisgebiet ausgewiesenen dichten Buchenwälder. Hier finden sich teils mehrere hundert Jahre alte Bäume, in deren Schutz allerdings auch flächendeckend junge Bäume heranwachsen.
Der Mendener Stadtforst dient primär der Erholung und der Umwelt; wirtschaftliche Interessen sind explizit untergeordnet. Dies spiegelt sich auch in der Aufforstungsstrategie wider, da der langfristige ökologische Wert eine größere Rolle spielt als der wirtschaftliche Ertrag. So kann der Wald auch weiterhin Kaltluft für die Stadt erzeugen, Kohlendioxid binden und Artenvielfalt garantieren. Es liegt unter anderem an der Politik, die Rahmenbedingungen für den Erhalt und den Ausbau ökologisch wertvoller Flächen zu schaffen.
Wir bedanken uns bei Stadtförster Basse für die interessanten und aufschlussreichen Erklärungen während der Wanderung. Ein reiner Blick auf Karten und Ausschussunterlagen ersetzt nicht die Ortsbegehung mit fachkundigem Personal, welche daher essenziell für die politische Meinungsbildung ist.