Nachdem in den letzten Monaten coronabedingt alle Veranstaltungen ausfallen oder digital stattfinden mussten, lud der Vorstand der Jungen Union Menden gestern wieder zur offenen Vorstandssitzung ein. Im Garten des stellvertretenden Vorsitzenden fand sich genug Platz, um auch unter Einhaltung der geltenden Abstandsregeln tagen zu können.
Trotz der relativ kurzfristigen Einladung trafen sich zehn JU-Mitglieder, um sich über aktuelle Themen auszutauschen. Das bestimmende Thema war die anstehende Kommunalwahl und die Wahlkampfplanung. Durch die aktuelle Situation ist ein konventioneller Wahlkampf, wie man ihn bisher kannte, nicht möglich. Es bedarf daher innovativer Ideen, wie man sich und seine Ideen sowohl online als auch offline präsentiert. Dazu beteiligten sich unsere Mitglieder mit kreativen Anstößen und guten Konzepten, sodass wir die nächsten neun Wochen motiviert bestreiten können.
Kaum ein Thema hat in den letzten Tagen so sehr polarisiert wie die Frauenquote. Der Vorschlag seitens der CDU-Satzungskommission sieht vor, in den nächsten Jahren schrittweise eine verpflichtende Frauenquote für Vorstände, Listen und Delegierte vorzuschreiben. Während diese Regelung teils prominenten Zuspruch erhält, kommt aus vielen Richtungen bereits heftiger Gegenwind. Auch wir als Junge Union Menden waren uns bei der Diskussion einig, dass wir den Vorschlag klar ablehnen. Unsere Mitglieder sehen sich ‒ egal ob weiblich oder männlich ‒ als gleichberechtigte Mitstreiter, die nicht in erster Linie durch Geschlecht, Herkunft oder Konfession definiert werden wollen, sondern durch ihre politische Haltung und ihre einzigartigen persönlichen Fähigkeiten, mit denen sie die politische Arbeit unseres Verbandes bereichern. Die finale Entscheidung obliegt dem CDU-Bundesparteitag im Dezember, an welchem auch über den Bundesvorsitz entschieden wird. Da das Delegiertensystem unserer Partei darauf fußt, dass die Parteibasis ihren politischen Ansichten einzig durch die Wahl ihrer Vertreter Ausdruck verleihen kann, ist für uns klar: Die Delegiertenwahl darf auch im Märkischen Kreis nicht durch Stadtverbands- bzw. Regionalproporze, Quoten oder weitere Absprachen bestimmt sein, sondern in erster Linie durch die politische Haltung der Basis sowie durch die Meinungen und Fähigkeiten der Kandidaten. Nichtsdestotrotz sind wir eine Volkspartei und müssen den Anspruch haben, auch für Frauen eine attraktivere politische Plattform zu bieten. Leider sind diesbezüglich noch nicht alle politischen Gliederungen in der Unionsfamilie so zukunftsfähig aufgestellt wie die JU Menden.
Unsere primäre Aufgabe ist allerdings nicht die Kommentierung bundespolitischer Vorgänge, sondern hauptsächlich die Arbeit vor Ort. Viele Ideen für dieses Jahr fielen flach ‒ umso mehr haben wir uns für die Zukunft vorgenommen, sobald es die Regelungen wieder erlauben. Inhaltlich haben wir nicht nur mit unserem Programm „Unser Menden 2025“, sondern auch mit verschiedenen Anträgen gute Akzente setzen können. Die kürzlich eingereichten Anträge zum Radverkehr erhielten in der Öffentlichkeit bereits starken Zuspruch. Aufmerksam verfolgen wir auch die verschiedenen Aktivitäten unseres JU-Kreisverbandes und der örtlichen CDU-Verbände. Bei freundlicher Unterstützung durch das gute Wetter ließen wir unsere produktive Sitzung anschließend mit einem Grillabend ausklingen.