Iserlohn. Belasten oder entlasten Ausländer den deutschen Staat? Diese Frage stand im Mittelpunkt einer Diskussionsveranstaltung der Jungen Union Mark im Autohaus Pape. Nach der Vorstellung der Studie der Bertelsmann-Stiftung und der Aussagen von Hans-Werner Sinn durch Kader Selmi zeigte sich in der Diskussion schnell: Integration ist keine Einbahnstraße.
Zu einem gelungenen Miteinander gehören immer zwei Seiten, und Vorurteile können am besten durch Betroffene selbst abgebaut werden. So waren sich die beteiligten Diskutanten auch einig, dass Akzeptanz und Interesse an der jeweils anderen Kultur von besonderer Bedeutung sind. Durch ein Kreuz im Klassenzimmer oder das Feiern von Sankt Martin habe sich keiner der anwesenden Muslimen je gestört gefühlt – viele typisch deutsche Traditionen wurden eher als Bereicherung wahrgenommen. Das Erzählen aus dem eigenen Kulturkreis und die Beschäftigung damit, beispielsweise in der Schule durch Referate, hätten stets für einen guten Austausch und gegenseitiges Verständnis gesorgt.
Das aber nicht alles rosa-rot ist, sei auch klar. „Die Probleme müssen aktiv angegangen werden. Menschen, die sich nicht mit unseren Gesetzen und unserem Rechtsstaat identifizieren können oder wollen, haben in unserer Gemeinschaft keinen Platz“, so der Kreisvorsitzende der JU, Stefan Woelk, der damit die einhellige Meinung aller Anwesenden äußerte. Woelk fand weiter: „Wir haben uns gefreut, dass auch Mitglieder der Jungen Liberalen und der Ahmadiyya-Gemeinde unserer Einladung gefolgt sind und mitdiskutiert haben. Es ist schade, dass sonst keine ausländischen Gemeinden oder Vereine unserer Einladung gefolgt sind, zumal einige von diesen sich regelmäßig über zu wenig Beteiligung von nicht Gemeinde-/Vereinsmitgliedern auf den eigenen Festen beklagen. Integration ist keine Einbahnstraße, das gilt für beide Seiten!“
„Wenn man alles in allem betrachtet – die Ergebnisse der Studien, deren kontroverse Ergebnisse – und schaut, wie viele Menschen mit Migrationshintergrund arbeiten gehen und gut integriert sind, dann sind Ausländer sicherlich auch eine finanzielle Bereicherung. Die Aussagen beider Studien lassen jeweils wichtige Faktoren außen vor, aber im Ergebnis sind sich beide – und wir uns hier heute auch – einig: Deutschland braucht Zuwanderung“, fasste Kader Selmi die Studien und das Ergebnis der Diskussion zusammen.